Glossar: Begriffe zu Verdauungsthemen

Abführmittel sind Medikamente, die den Stuhlgang erleichtern und Verstopfung lindern. Sie wirken auf unterschiedliche Weise, etwa indem sie den Darm anregen, Wasser zurückhalten oder den Stuhl weich machen. Während sie bei gelegentlichen Beschwerden hilfreich sein können, sollte man sie in der Regel nur kurzfristig und nach ärztlicher Empfehlung einsetzen.

Starke Beschwerden im Bauchbereich können plötzlich oder als wiederkehrende, chronische Bauchschmerzen auftreten. Die Schmerzen können lokalisiert oder im gesamten Bauchraum spürbar sein, wobei die Empfindung variieren kann (z.B. krampfend, ziehend, stechend, dumpf). Oft treten zusätzliche Symptome wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auf. Bauchschmerzen können harmloser Natur sein, aber auch auf ernsthafte Ursachen hindeuten.

Die Bauchspeicheldrüse ist ein lebenswichtiges Organ, das Verdauungsenzyme produziert und ins Duodenum abgibt. Diese Enzyme spalten Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate und Fette für ihre Resorption durch die Darmschleimhaut. Zusätzlich synthetisiert die Drüse Hormone wie Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Der Darm gliedert sich in mehrere Bereiche. Dem Magen schließt sich der Zwölffingerdarm an, wo die Nahrung weiter verarbeitet wird. Danach kommt der Dünndarm, der für die Nährstoffaufnahme verantwortlich ist. Darauf folgt der Dickdarm, der Wasser resorbiert. Schließlich sammeln sich Reststoffe im Rektum und werden durch den Anus ausgeschieden.

Normalerweise transportiert die Darmmuskulatur die Nahrung durch rhythmische Bewegungen in Richtung Enddarm. Bei Darmträgheit verläuft dieser Prozess jedoch anders, da der Darm weniger aktiv und langsamer ist. Oft ist seine Peristaltik eingeschränkt und die Kontraktionen sind schwächer. Dies betrifft vor allem den Dickdarm. Infolgedessen wird der Darminhalt nur langsam befördert und zuviel Wasser entzogen. Dies führt zu einer Verdichtung des Stuhls und seltenerem Stuhlgang. Die medizinische Bezeichnung hierfür ist „kologene Obstipation„. Häufige Symptome sind Völlegefühl, aufgeblähter Bauch und eine mühsame, manchmal schmerzhafte Stuhlentleerung.

Der Darmverschluss bezeichnet die Blockierung oder Lähmung des Darms, die den Nahrungstransport verhindert. Es gibt mechanische (Verwachsungen, Tumore) und funktionelle (Darmbewegungsstörungen) Ursachen. Symptome sind starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und aufgeblähter Bauch. Eine rasche Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen wie Darmnekrose oder Peritonitis zu vermeiden.

Der Dickdarm ist ein wichtiger Abschnitt des Verdauungstrakts, der sich an den Dünndarm anschließt und im Rektum endet. Er hat die Hauptaufgabe, Wasser und Elektrolyte aus dem Darminhalt zu resorbieren und die Darmpassage des Stuhls zu regulieren. Der Dickdarm ist in verschiedene Abschnitte unterteilt: Ileium, Colon ascendens, C. transversum, C. descendens und Sigmoidum. Eine gesunde Darmflora unterstützt die Verdauung und schützt vor Krankheitserregern.

Der Dünndarm ist ein zentraler Teil des Verdauungssystems und folgt auf den Zwölffingerdarm. Er ist für die Resorption von Nährstoffen wie Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten verantwortlich. Mit einer Länge von etwa 5-7 Metern ist er in drei Abschnitte unterteilt: Leerdarm, Krummdarm und Hüftdarm. Die innere Oberfläche weist fingerförmige Ausstülpungen, sogenannte Zotten, auf, die die Resorptionsfläche vergrößern und eine effiziente Nährstoffaufnahme ermöglichen.

Durchfall ist eine häufige Verdauungsstörung, die sich durch häufigen, wässrigen Stuhlgang auszeichnet. Ursachen können Infektionen, Lebensmittelunverträglichkeiten, Stress oder bestimmte Medikamente sein. Wichtig ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, um Dehydration zu vermeiden. Meist ist Durchfall kurzfristig und selbstlimitierend, jedoch sollte bei anhaltenden oder schweren Symptomen ein Arzt konsultiert werden.

Erbrechen ist ein Schutzmechanismus des Körpers, der den Mageninhalt durch den Mund ausstößt. Auslöser können Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Migräne, Alkohol, Schwangerschaft oder Medikamente sein. Wichtig ist die Rehydration, um Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Meist ist Erbrechen nur von kürzerer Dauer, bei anhaltenden oder schweren Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Komplikationen oder zugrundeliegende Erkrankungen zu behandeln.

Die Gallflüssigkeit ist gelbgrün und wird in der Leber produziert, danach in der Gallenblase gespeichert. Sie enthält Gallensäuren, Bilirubin und Cholesterin. Bei der Fettverdauung spielt sie eine entscheidende Rolle, indem sie Fette emulgiert und ihre Aufspaltung durch Pankreasenzyme ermöglicht. Galle wird über den Gallengang ins Duodenum freigesetzt, um die Verdauung zu ermöglichen. Gallensteine und Gallenblasenentzündungen sind häufige Erkrankungen der Galle.

Gastritis bezeichnet die Entzündung der Magenschleimhaut, die akut oder chronisch auftreten kann. Symptome sind Übelkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Sodbrennen und Bauchschmerzen. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und kann Medikamente, diätetische Veränderungen und Stressreduktion umfassen. Unbehandelt kann Gastritis zu Magengeschwüren und erhöhtem Krebsrisiko führen.

Harter Stuhl ist ein Zustand, bei dem der Stuhl fest und für den Darm schwer zu transportieren ist, meist aufgrund von Verstopfung. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr, mangelnde Ballaststoffe in der Ernährung, Bewegungsmangel oder Medikamente sind meist die Ursachen. Harter Stuhl kann zu Beschwerden, Anstrengung und schmerzhafter Stuhlentleerung führen. Prävention und Behandlung umfassen ausreichendes Trinken, ballaststoffreiche Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.

Der menschliche Magen ist ein muskulöses Hohlorgan im Verdauungstrakt. Er speichert Nahrung, zerkleinert sie und setzt Verdauungsenzyme sowie Magensäure frei. Pepsin und Salzsäure spalten Proteine und töten schädliche Mikroorganismen ab. Schleimhautzellen schützen die Magenwand vor Selbstverdauung. Der Magen reguliert die Nahrungsleitung ins Duodenum und spielt damit eine Rolle bei Appetitkontrolle und Sättigungsgefühl.

Magen-Darm-Grippe, auch Gastroenteritis genannt, ist eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts. Verursacht durch Viren, Bakterien oder Parasiten, führt sie zu Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Fieber. Häufige Erreger sind Noroviren, Rotaviren und Campylobacter. Hygienemaßnahmen und Händewaschen helfen, Ansteckungen zu vermeiden. Die Behandlung umfasst Flüssigkeits- und Elektrolytersatz sowie ausreichende Ruhe. Antibiotika sind nur bei bakteriellen Infektionen indiziert.

Magensaft ist eine säurehaltige Flüssigkeit, die von Drüsenzellen der Magenwand produziert wird. Sie besteht aus Salzsäure, Pepsinogen, Schleim und Intrinsic-Factor. Salzsäure sorgt für ein saures Milieu, das Proteine denaturiert und Mikroorganismen abtötet. Pepsinogen wird in Pepsin umgewandelt, das Proteine spaltet. Schleim schützt die Magenschleimhaut vor Selbstverdauung. Intrinsic-Factor bindet Vitamin B12 zur Resorption im Dünndarm.

Macrogol, auch als Polyethylenglykol (PEG) bekannt, ist ein osmotisches Abführmittel, das bei Verstopfung eingesetzt wird. Es bindet Wasser im Darm, erhöht das Stuhlvolumen und erleichtert die Darmentleerung. Macrogol wird auch zur Darmvorbereitung vor Koloskopien verwendet. Es ist gut verträglich, wird nicht resorbiert oder verstoffwechselt und kann langfristig eingenommen werden.

Magensäure ist eine starke Salzsäurelösung, die von Parietalzellen in der Magenschleimhaut produziert wird. Sie senkt den pH-Wert auf 1,5 bis 3,5, denaturiert Nahrungsproteine und aktiviert Pepsinogen zu Pepsin. Magensäure unterstützt die Verdauung, tötet schädliche Mikroorganismen ab und trägt zur Absorption von Vitamin B12 bei. Die Magenschleimhaut wird durch Schleim und Bicarbonat geschützt. Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptor-Blocker können die Säureproduktion reduzieren.

Nahrungsmittelunverträglichkeit ist eine abnorme Reaktion auf bestimmte Lebensmittel, die nicht immunologisch vermittelt ist. Symptome können Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Hautausschläge sein. Häufige Unverträglichkeiten betreffen Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten. Eine Diagnose erfolgt durch Eliminationsdiät und gezielte Provokation. Betroffene sollten auslösende Lebensmittel meiden oder durch alternative Nahrungsmittel ersetzen. Bei Enzymdefiziten können Nahrungsergänzungsmittel wie Laktase helfen.

Sodbrennen ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, verursacht durch Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt. Faktoren wie fettreiche Mahlzeiten, Koffein, Alkohol und Rauchen können Sodbrennen verstärken. Chronisches Sodbrennen kann zu Speiseröhrenentzündung, -geschwüren und Barrett-Ösophagus führen.

Speichel ist eine Flüssigkeit, die von den Speicheldrüsen im Mund produziert wird. Er besteht hauptsächlich aus Wasser, Enzymen, Elektrolyten und Schleim. Speichel befeuchtet die Mundschleimhaut, erleichtert das Kauen und Schlucken von Nahrung und hilft beim Sprechen. Enzyme wie Amylase beginnen den Verdauungsprozess, indem sie komplexe Kohlenhydrate abbauen. Speichel hat antimikrobielle Eigenschaften und schützt vor Karies, indem er den pH-Wert im Mund neutralisiert.

Die Speiseröhre ist ein muskulöser Schlauch, der den Rachen mit dem Magen verbindet. Sie transportiert Nahrung und Flüssigkeit durch peristaltische Bewegungen. Die oberen und unteren Ösophagussphinkter kontrollieren den Nahrungstransport und verhindern Rückfluss von Magensäure.

Übelkeit kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie Magen-Darm-Infektionen, Reizdarmsyndrom, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Verdauungsstörungen. Insbesondere Stressreduktion und regelmäßige Bewegung tragen zur Magen- und Darmgesundheit bei. Oftmals ist Übelkeit ein Signal der Aufnahme unzuträglicher Nahrung, dennocb sollte ein Arzt konsultiert werden, um zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen. Eine angepasste Behandlung kann Beschwerden rasch lindern.

Der Verdauungsapparat ist ein komplexes System, das für die Zerkleinerung, den Transport und die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung verantwortlich ist. Hauptbestandteile sind Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Rektum. Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse unterstützen die Verdauung. Der Prozess umfasst die mechanische und chemische Aufspaltung, Absorption von Nährstoffen und Ausscheidung von Restbestandteilen. Eine gesunde Verdauung ist für das körperliche Wohlbefinden und die Energieversorgung essentiell.

Verstopfung bezieht sich auf Schwierigkeiten beim Stuhlgang, harten Stuhl oder unvollständige Darmentleerung. Ursachen können unzureichende Flüssigkeitszufuhr, geringe Ballaststoffaufnahme, Bewegungsmangel, Stress oder Medikamente sein. Langfristige Darmgesundheit erfordert ausgewogene Ernährung (reich an Ballaststoffen und Flüssigkeiten), regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement. Bei anhaltender Verstopfung ist ärztliche Beratung empfehlenswert, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen. Behandlungen umfassen Ernährungsumstellungen, Abführmittel und gegebenenfalls medizinische Eingriffe.

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